Monthly Archive for Mai, 2010

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Radfahren Leipzig.

Radfahren und Leipzig, how goes this together? Na wir strengen uns ein bißchen an. Manchmal, wenn wir Lust haben. Und siehe: Natürlich nicht nur wir! Im Gegenteil: Da gibt es HawaiiF3, dein Büro für visuelle Kommunikation, und die machen solche Sachen:

Genau, einen jährlich erscheinenden Fahrradführer! Mit Tourentipps, Ladenvorstellungen, Interviews und einer ganzen Menge mehr. Schick handlich im Pocketformat, zum Mitnehmen in deiner Lieblingskneipe. Wenn man drin blättert, sieht man das hier:

Und auch solches:

Und natürlich:

Eigentlich geht es aber schon mit dem Cover los. Das diesjährige Titelbild findet sich im Cyclera 2008 Pool, und was der mit uns zu tun hat, das erklären wir später. Und der junge Mensch, der dort abgebildet ist, ist Critical Dirt Fahrer der ersten und aktuellen Stunde! Und der Fotograf, der dafür verantwortlich zeichnet, ist auch mit dabei! Und die beiden Hawaiianer, man ahnt es: Haben längst ihren Platz im Peloton gesichert! Natürlich wie immer: Alles nur Zufall, und im Zufall sind wir ziemlich gut.

Andere natürlich auch: Hier und da scheinen sich tatsächlich Menschen neue Räder aufzubauen, um im Juli mit uns rollen und tollen zu können. Das finden wir großartig, und Alex von HawaiiF3 beehrt uns standesgemäß mit jenem Geschoß:

Wie immer gilt: Geschmack zahlt sich eben doch aus und wer jetzt etwas im virtuellen Heft blättern mag, klickt einfach mal hier. Geschmackvolle Bekleidung mit garantierter Gewinnausschüttung gibt es übrigens im nächsten Beitrag. Bis dahin begibt sich ein Teil der Otterbande erstmal in Richtung Osten, um auf der Internationalen Touristischen Friedensfahrt über die Zusammenhänge von Weltfrieden, Riesengebirgspässen und Knoblauchsuppe nachzudenken. Ein anderer Teil erholt sich von druckvollen Terminpunktlandungen in Tateinheit mit überwältigenden Schattenwürfen von aus der Zukunft. Und allen ist eins gemein und vor allem gewiß: Good things are coming our way, und da bleiben wir wirklich gern auf Kurs.

Bedienungsanleitung.

Die Strecke steht. Oder sie rollt. Oder sie wird garstig. Ver- und durchmessen ist der ganze Samstagszauber und wir hatten einen Schweinespaß. Da man aber erst nach 130 km Feld-, Forst- und Fernweg so richtig weiß, wie sich 130 km auf ebendiesen anfühlen, hier ein paar ausdrücklich ernstzunehmende Hinweise unsererseits. Denn ohne ein gewisses Maß an Koordination bekommen wir das alles nicht über die Bühne und schließlich wollen wir euch schwitzen, lachen und fluchen sehen. Also, wir unterstreichen es nochmal fett: Ein paar ausdrücklich ernstzunehmende Hinweise.

Navigation:

Okay, wir fahren auf Feldwegen. Es gibt keine Wegweiser. Es gibt pro Nase eine Karte und die drei Orientierungsfahrer im Feld. Das ist alles, was wir euch an Hilfsmitteln auf die Piste geben. Deshalb:

  • Bildet Banden! Fahrt zusammen, spendet euch Windschatten. Ihr werdet’s brauchen.
  • Haltet euch – insbesondere auf den Forstpassagen – an die Orientierungsfahrer! Wenn ihr die verliert, haltet lieber einmal mehr an, um die Route zu checken. Verirren ist tödlich für die ganze Geschichte und damit vor allem euren Spaß und universelles Gelingen. Und ja, uns ist das auch schon passiert…gar nicht schön.
  • Rettet euch ins Gruppetto! Der letzte Orientierungsfahrer wird stur und starrsinnig den Minimalschnitt durchdrücken und es ist allen nachdrücklichst empfohlen, diesen komme was wolle nicht nach vorn aus den Augen zu verlieren. Denn dahinter gibt’s nur den Besenwagen und den wollen wir so wenig wie möglich im Einsatz sehen.

Material:

Warum lieben und verehren wir das sprichwörtliche Querfeldeinfahren? Weil’s zu allererst schön macht. Und weil es schnell ist. Und weil es fordert und weil es schüttelt. Neben dem Studium eleganter Gleittechniken über Schotterfelder und durch gefürchtete Sand Boxes legen wir euch deshalb folgende Ratschläge verbindlich ans Herz:

  • Vergeßt eure Lieblings-MTB-Übersetzung! Kettet dicker. Alles andere provoziert einen veritablen Frequenzkrampf bzw. die gefürchtete Endabscheidung (wir empfehlen ca. 2,5:1 bei Eingängigkeit, gerechnet auf 622er Crossreifen).
  • Fahrt profilierte Reifen! Wer mit 28 mm Straßenreifen antritt wird zu tun haben. Sand, Steine, Schlaglöcher, Luftlöcher, Motivationslöcher…you got it.
  • Fahrt leichtlaufende Reifen! Das Ding ist lang genug, die paar Watt Unterschied summieren sich!
  • Nehmt Ersatzschlauch, Flickzeug, Pumpe mit und studiert ihren effektiven Gebrauch!
  • Packt Verpflegung ein und erscheint gut genährt am Start! Ja sicher, wir füllen euch ab und auf in der Mitte, aber die erreichen wir erst nach 5 bis 6 Stunden. Und bis dahin werden’s keine Rolleinheiten, das wird sowas wie Arbeit.

Strecke:

Rurales Radfahren liegt im Trend und wir spielen mit. Und da wir jetzt endlich mal selbst wissen, wo’s eigentlich lang geht und vor allem wie sich das anfühlt, lassen wir euch daran teilhaben. Der Otter hat uns ein Ei gelegt, und das müssen wir jetzt kollektiv ausschlürfen. Roh und würzig, weil in Italien ist das auch so, wie man uns sagt.

  • Ihr werdet am Ziel jeden verdammten Meter glatten Asphalts küssen! Garantiert. Handschuhe anziehen, gepolstert wenn’s geht.
  • Ihr werdet nicht glauben, wie groß der Streckenanteil abseits von Straßen mitten in der sächsischen Semi-Zivilisation ausfallen kann. Die Wucht in Tüten!
  • 130 km auf der Straße schon gefahren? Glückwunsch, aber das reicht noch lange nicht. Das wird langsamer, zäher, nachhintenrauser und…teilt eure Kräfte ein!
  • Haltet euch peinlichst genau an die StVO! Wo immer wir öffentliche Straßen berühren sollten (und auch sonst): Wer bei waghalsigen Manövern und ernsthafter Gefährdung der eigenen oder fremden Unversehrtheit erwischt wird, wird gnadenlos rausgenommen. Wir fahren euch dann zum nächsten Bahnhof, zerschneiden eure Schläuche und setzen euch ohne Fahrschein in die 1. Klasse.

Und überhaupt:

Wir sind uns relativ sicher, dass einiges an Potenzial in der Luft hängt, diesen Samstag zu etwas Besonderem zu machen. Unser Part dabei: Vorbereitung. Vorfreude. Maximale Umsorgung. Alles andere liegt wie immer an euch! IHR werdet auf der Strecke sein, IHR werdet Passagen hassen und andere lieben, IHR macht Critical Dirt! Nehmt diese Hinweise ernst, freut euch ein Schnitzel auf das Wochenende hin und habt bei allem individuellen Jux, den wir euch von Herzen wünschen, immer eins im Blick: Das schlimmste was uns allen passieren kann ist, daß uns die ganze Geschichte um die Ohren fliegt, zerfällt, zerschellt, im- bzw. explodiert. Wir tun seit Monaten alles dafür, damit genau das nicht passiert. Am Samstag liegt all das aber vor allem in eurer Hand und genau darauf freuen wir uns maximalst vertrauensvoll und zuversichtlich. Ihr werdet Spaß haben! Und wenn das gelingt, werden auch wir mit einem subtilen Lächeln und viel zu spät einschlafen, um es am nächsten Tag abermals scheppern zu lassen. Und darauf könnt ihr euch übrigens verlassen.

Bodenprobe II.

Am vergangenen Wochenende wurde nun auch der zweite bzw. andere Teil der Strecke ausgiebigst beprobt und es könnte sein, daß wir hier insgeheim ein Tandemevent geschaffen haben. Jedenfalls erscheint das Teilen der Society als die logische Form der Eroberung, mit Doppelschub und Brettlage deluxe. Man hört außerdem läuten, sogar ein Dreisitzer aus gar wundersamem Material habe sich angekündigt. Wir sind gespannt, und wie funktionieren eigentlich diese Federstützen?

Erfreulicherweise fanden sich wiederum mindestens ein halbes Dutzend Abschnitte, die nicht anders als mit “Die Wucht in Tüten!” (DWiT) betitelt werden können. Wenn die Rolling Hills Flügel bekommen, schwingt der Otter die Peitsche. Und wenn man unterwegs – ein paar Jauchzer eingestreut – versteht, warum man das macht…wir füllen’s uns ab und heben es auf, in schicken kleinen Tagesrationen. Everyday’s the 4th of July, und davor kommt immer der dritte.

Nun aber empfehlen wir erstmal: Augen auf und einen prüfenden Griff zum Reifenregal.

Und im nächsten Beitrag lesen Sie: Was wir während der Durchmessung der Steppe erfahren haben und welche Lehren daraus zu ziehen sind. So eine Art Waschanleitung, bleiben Sie wachsam!

Kennen wir uns?

Entgegen anderslautender Gerüchte: Wir sind nicht Oregon-fixiert, höchstens etwas fanboyisiert. Oder war’s girlisiert? Wer weiß. Jedenfalls: Was will man machen, wenn die solche Sachen machen?

Weniger Straße, mehr Feldweg, keine Teams. Und vielleicht ein paar Rider mehr, ja wirklich. Aber ansonsten…die Richtung stimmt.

(Trikots darf man übrigens nach Lust und Laune tragen, von Rapha sogar bis Nikki ist bei uns aber auch wirklich alles erlaubt.)