Monthly Archive for Februar, 2011

Critical Dirt 2011: BEAST OF THE EAST.

Wir haben das bis jetzt immer Urlaub genannt, spätestens ab vorgestern gehört das mindestens in Aktivurlaub geändert und so wie ein Alpencross eben auch ein Urlaub ist, so wird Critical Dirt 2011: Alpencross war gestern, wir machen Zonencross. Ladies and Gentlemen, say Hello to:

+ Critical Dirt 2011: BEAST OF THE EAST +

Critical Dirt 2011 wird eine GravelRoadLongDistanceSelfSupportGPS-Sause vom Feinsten. Wir behalten die Disziplin des Feld-, Wald- und Wiesenwegschredderns bei und dehnen alles auf vier Tage aus. Mehr Strecke, mehr Schweiß, mehr Dreck, mehr Glück, mehr Schmerzen und mehr Zeit für gemeinsames Genießen. Und eine ganze Menge Spielraum für Beobachtung von Landschaften und ihren Übergängen, für Entfernungsgefühl und für – wenn’s gut geht – ein wohliges Grinsen, das durchaus drin ist, wenn wir in Görlitz die Füße in die Neiße hängen.

Görlitz? Ja, Görlitz! Wir fahren von Göttingen nach Görlitz und durchqueren Ostdeutschland fast an seiner dicksten Stelle. Diese Karte gibt nicht den exakten Routenvorschlag wieder, aber sie zeigt die Etappenorte und gibt einen ersten Überblick:


Größere Kartenansicht

Am 30.9. starten wir in Göttingen, fräsen uns durch’s Eichsfeld und über den Harz, übernachten in Quedlinburg, nehmen nochmal einen Harzausläufer mit und machen uns auf durch’s vielbesungene Mansfelder Land, um in Leipzig zu quartieren und auf bekannter Strecke via Collm nach Dresden einzureiten, wo uns die letzte Etappe durch die Lausitzer Hügel nach Görlitz an der Neiße fliegen lassen wird. Critical Dirt goes GöGö, am 3.10. werden wir das Ding geschaukelt haben.

Der Name BEAST OF THE EAST ist ein Versprechen, wir wollen dieses folgendermaßen einhalten:

  • 30.9. bis 3.10., mit nur einem Urlaubstag machbar, somit arbeitnehmerfreundlich und nach den meisten Rennen, Messen und Urlauben gelegen, die an Sommertagen miteinander konkurrieren.
  • Göttingen – Quedlinburg – Leipzig – Dresden – Görlitz, mit Streckenlängen um die 120 km, was Sport bedeutet und für uns und sicher auch für einige andere den Charakter eines Experiments haben wird. Es ist ja noch Zeit für Training. Die Gesamtstreckenlänge liegt bei 485 km.
  • Belag wie CD 2010, von trailartig bis Asphalt ist wieder alles dabei und gefahren werden kann mit allem, was beliebt und Bremsen hat.
  • Navigation per GPS, da wir niemandem das Kartengewusel über vier Tage zumuten wollen und wir eben keine Navigationsübungen, sondern Fahrradfahrten machen wollen.
  • Gepäcktransport durch uns, da wir allen möglichst unbelastetes Erleben von Rad und Strecke ermöglichen wollen.
  • Gruppenübernachtung nach Bedarf in Hostels, die wir organisieren und damit ihr euch darum kümmern könnt, worauf es ankommt: Um das, was am Tag passiert. Wer bei Freunden oder draußen schlafen will, kann das gern tun, Sammelschlaf (mit Frühstück) ist freiwillig.
  • Verpflegungsstation á la Hans Witte an jedem Mittag, die stundenlang geöffnet sein wird und genau dort auf euch wartet, wo ihr euch eine Pause verdient habt.
  • Self Support heisst unser Konzept, wir geben Hilfestellungen in Form von Übernachtung, Verpflegung und Routenvorschlag, ihr seid unterwegs und findet euch zurecht, findet euch in Gruppen zusammen oder fahrt allein, wie ihr wollt. Critical Dirt 2011 ist ausdrücklich kein Rennen.

Das sind im schnellen Rundumschlag die Eckdaten. Die Anmeldung werden wir in den nächsten Wochen an dieser Stelle durchführen und sind damit schon bei den Wermutstropfen:

  • Wir haben ein begrenztes Kontingent an Startplätzen, das etwas unter dem Umfang des letzten Jahres liegt. Das ist bedingt durch Übernachtungsmöglichkeiten und unsere eigenen Kapazitäten, was Gepäcktransport und allgemeines Stresslevel betrifft. Wir nehmen keine Voranmeldungen entgegen, geben aber rechtzeitig Bescheid, wann und wie man sich einschreiben kann.
  • Critical Dirt 2011 ist mehr denn je Sport und manch liebgewonnener Gast wird sich dadurch abgeschreckt sehen. Wir wissen das und haben voller Spannung Respekt davor, was an den vier Tagen passieren wird. Natürlich gibt es genug Menschen, die so eine Strecke zur Not auch in zwei Tagen durchballern, alle anderen seien aber hiermit zum Training ermutigt. Und wenn es wirklich mal nicht mehr weiter geht: Auf fast allen Etappen kann man sich zur Not in den Zug hocken.

Alles andere werden wir in den nächsten Wochen hier klären. Wir freuen uns auf ein neues Abenteuer in diesem Jahr und darauf, euch verschwitzt und glücklich in Görlitz in Empfang zu nehmen.

Bis bald!

Eure Otterbande

Critical Dirt 2011: Wir fahren in den Urlaub.

Wir haben überlegt, was wir tun sollen. Und wir haben überlegt, warum wir überhaupt Dinge tun. Das verdiente etwas Bedenkzeit und wir sind auf folgende Punkte gestoßen: Wir machen gern Dinge gemeinsam. Wir haben gern Gäste. Wir machen gern Sachen neu. Und wir lernen auch gern dazu.

2010 haben wir gelernt, dass Spaß und Leistung zusammengehen können. Schnell und weit fahren und gut und gern essen schließen sich ebenso wenig aus wie Beine rasieren und Tabak drehen. Das ist bekannt und darauf muß nicht weiter herumgeritten werden. Nun sind hier im virtuellen Otterquartier alle realen Tiere doch recht weit verstreut, und so sehr es uns freut, dass sich Menschen über Ländergrenzen hinweg zu uns in Bewegung setzen, so sehr sehen wir den Aufwand, den zwei Tage Fahrt – hin und zurück – für zwei Tage Radfahren – hin und im Kreis – bedeuten. Für euch und für uns. Man müsste, so schwante uns, eine Form finden, die für uns und für euch einen vertretbaren Aufwand bedeutet und in die eine ganze Menge an, nun ja, Radfahren und wie auch immer ausgefüllter gemeinsamer Zeit reinpassen. Die Anfahrt können wir nicht verkürzen. Stellt sich die Frage: Lässt sich die Fahrt denn verlängern?

Im letzten Jahr waren ein paar von uns im Osten unterwegs, zur Friedensfahrt. Schmalbereift auf Ostblockstraßen genossen wir eine vorgelegte Strecke, organisierte Unterkunft und komfortablen Gepäcktransport. Wann immer wir darüber sprachen, kamen wir zu dem Schluß, dass ein derartiger Urlaub in Eigenleistung eigentlich nicht zu stemmen ist. Denn was wir erlebten waren einfach: Vier Tage auf dem Rad ohne weitere Sorgen um Nachtlager, Verpflegung, die Strecke… sieht man von versagenden Latexschläuchen im Gischtschleier tschechischer LKW-Radhäuser mal ab. Aber diese Momente lassen sich ja immer noch verklären. Wir lernen also: Organisierte Mehrtagesfahrten sind eine famose Geschichte, da sind wir gern wieder an Bord.

Da stellt sich die nächste Frage, wenn – wie schon erwähnt – die Ottertiere so langsam dem studentischen Leben entwachsen und dementsprechend am eigenen Leib erfahren, wie vormals komfortable Zeitkonten zusammenschmelzen zu dem, was man eben als Freizeit noch zur Verfügung hat, erscheint man fünf Tage die Woche an vorbestimmter Stelle. Wie viel lässt sich da noch organisieren? Doch auch hier finden sich Inspirationsquellen, wie zum Beispiel die Grenzsteintrophy. 1200irgendwas Kilometer und ein Mindestmaß an Organisation: Hier wird das zum Programm erhoben und das Ding funktioniert. Self Support ist das Schlagwort, der Organisator stellt einen Track (der es in sich hat), einen Startpunkt, Startzeit und am Ziel ein goldenes Buch. Und unterwegs gibt sich jeder selbst den Takt vor.

Und was heißt das nun für uns? Wir werden einfach alles miteinander verrühren, uns hier und dort eine Idee ausleihen und am Ende wird’s hoffentlich eine schöne Geschichte, an die man sich auch im nächsten Jahr noch gern erinnert. Klar, es geht wie immer nur um ein bißchen Radfahren, aber wir haben nie versprochen, uns da nicht reinzusteigern.

Beim nächsten Mal erfahrt ihr, wie das Ding heißt, wann und wo es startet und was sonst noch so dazugehört. Es wird wieder Zeit, mit den Hufen zu scharren, Damen und Herren!

Christoph V. aus Z.

Wir haben Freunde in Zürich. Man weiß nicht, ob wir ohne die dort ansässigen Menschen überhaupt auf die Idee gekommen wären für den ganzen Aufriss hier, jedenfalls: Michalis, Cécile und Christoph “Stoph” Vetter besuchen wir mindestens einmal im Jahr. Sie machen Sachen wie Pixie-Rennen, das legendäre Parkmassaker oder sind treibende Kraft hinter einem international beachteten Projekt, dass sich der Erforschung der Grenzlinie zwischen Fahrradladen und Mitmach-Museum widmet. Außerdem dürfen wir immer mal wieder bei ihnen schlafen, wir müssen nur etwas Fassbrause oder andere Absonderlichkeiten in die Schweiz importieren.

Stoph betreibt jenen Fahrradladen, der eine höchst eigentümliche und charakteristische Mischung aus Geschäft, Museum, Werkstatt und Kaffeestube darstellt: Wir sprechen von Flamme Rouge. Wer auch immer Zürich besucht und das hier liest, sollte dem Geschäft in der Erikastrasse einen Besuch abstatten, Zeit mitbringen und natürlich dort einkaufen. Bloß nicht: In den nächsten Wochen.

Denn Stoph macht das, wofür wir ihn besonders schätzen: Er macht. Mögen sich Heerscharen von Mit-, Bescheid- und zuweilen auch Besserwissern per WLan über die Vor- und Nachteile der weitgefächerten Custom-Bike-Welt auslassen, Stoph zieht einfach durch und fährt hin. Die Barkasse ist gebucht, Herr Vetter fliegt zur NAHBS (wir berichteten im Vorjahr). In Austin/Texas wird er sich die volle Kante von dem Zeug geben, mit dem auch wir uns nur zu gern befassen und er wird vor allem, so heisst es unter der Hand, noch einen Schritt weiter gehen. Davon jedoch muss er selbst berichten.

Hey Stoph, safe travels and enjoy the trip! Und grüß schön, wo es passend scheint!

Critical Sunday.

Im letzten Sommer war es heiß und staubig, und hier sieht man das sehr gut: Critical Sunday ist fertig!

Ich kann ihn fast wieder riechen, den Tag. Ich glaub, wir waren ziemlich fertig und vielleicht reden wir auch deshalb mit offenem GrosseWorteRegler, wer weiß… Jedenfalls, Kristian und Martin, das hat verdammt viel Spaß gemacht mit euch! Und eben mit allen, die mitgefahren sind und die mitgeholfen haben bei unserer kleinen Veranstaltung.

Und eh wir uns weiter durchwurschteln mit Andeutungen und Standards und so komischen Wörtern: Am nächsten Wochenende schreiben wir dann mal hier hin, wie wir uns den angekündigten Urlaub so vorstellen. Und wir hoffen natürlich, ihr fahrt wieder mit.

Eure Otterbande

Streckenkenntnis.

Immer versprochen, immer vergessen, endlich da: Die 2010er Strecken sind jetzt und hier einsehbar. Zum Stöbern, zum Nachfahren, und natürlich zum Trainieren.

Etappe 1, Dailybread: Von Radebeul-Ost nach Diesbar-Seußlitz

(Fahrplan Elbfähre Diesbar-Seußlitz – Niederlommatzsch)

Etappe 2, Fixie Inc.: Von Niederlommatzsch zum Collm

Etappe 3, Indepent Fabrication: Vom Collm zur Muldebrücke in Canitz

Etappe 4, Retrovelo: Von der Muldebrücke Canitz zur Sachsenbrücke in Leipzig

Viel Spaß!