Critical Dirt 2011: Wir fahren in den Urlaub.

Wir haben überlegt, was wir tun sollen. Und wir haben überlegt, warum wir überhaupt Dinge tun. Das verdiente etwas Bedenkzeit und wir sind auf folgende Punkte gestoßen: Wir machen gern Dinge gemeinsam. Wir haben gern Gäste. Wir machen gern Sachen neu. Und wir lernen auch gern dazu.

2010 haben wir gelernt, dass Spaß und Leistung zusammengehen können. Schnell und weit fahren und gut und gern essen schließen sich ebenso wenig aus wie Beine rasieren und Tabak drehen. Das ist bekannt und darauf muß nicht weiter herumgeritten werden. Nun sind hier im virtuellen Otterquartier alle realen Tiere doch recht weit verstreut, und so sehr es uns freut, dass sich Menschen über Ländergrenzen hinweg zu uns in Bewegung setzen, so sehr sehen wir den Aufwand, den zwei Tage Fahrt – hin und zurück – für zwei Tage Radfahren – hin und im Kreis – bedeuten. Für euch und für uns. Man müsste, so schwante uns, eine Form finden, die für uns und für euch einen vertretbaren Aufwand bedeutet und in die eine ganze Menge an, nun ja, Radfahren und wie auch immer ausgefüllter gemeinsamer Zeit reinpassen. Die Anfahrt können wir nicht verkürzen. Stellt sich die Frage: Lässt sich die Fahrt denn verlängern?

Im letzten Jahr waren ein paar von uns im Osten unterwegs, zur Friedensfahrt. Schmalbereift auf Ostblockstraßen genossen wir eine vorgelegte Strecke, organisierte Unterkunft und komfortablen Gepäcktransport. Wann immer wir darüber sprachen, kamen wir zu dem Schluß, dass ein derartiger Urlaub in Eigenleistung eigentlich nicht zu stemmen ist. Denn was wir erlebten waren einfach: Vier Tage auf dem Rad ohne weitere Sorgen um Nachtlager, Verpflegung, die Strecke… sieht man von versagenden Latexschläuchen im Gischtschleier tschechischer LKW-Radhäuser mal ab. Aber diese Momente lassen sich ja immer noch verklären. Wir lernen also: Organisierte Mehrtagesfahrten sind eine famose Geschichte, da sind wir gern wieder an Bord.

Da stellt sich die nächste Frage, wenn – wie schon erwähnt – die Ottertiere so langsam dem studentischen Leben entwachsen und dementsprechend am eigenen Leib erfahren, wie vormals komfortable Zeitkonten zusammenschmelzen zu dem, was man eben als Freizeit noch zur Verfügung hat, erscheint man fünf Tage die Woche an vorbestimmter Stelle. Wie viel lässt sich da noch organisieren? Doch auch hier finden sich Inspirationsquellen, wie zum Beispiel die Grenzsteintrophy. 1200irgendwas Kilometer und ein Mindestmaß an Organisation: Hier wird das zum Programm erhoben und das Ding funktioniert. Self Support ist das Schlagwort, der Organisator stellt einen Track (der es in sich hat), einen Startpunkt, Startzeit und am Ziel ein goldenes Buch. Und unterwegs gibt sich jeder selbst den Takt vor.

Und was heißt das nun für uns? Wir werden einfach alles miteinander verrühren, uns hier und dort eine Idee ausleihen und am Ende wird’s hoffentlich eine schöne Geschichte, an die man sich auch im nächsten Jahr noch gern erinnert. Klar, es geht wie immer nur um ein bißchen Radfahren, aber wir haben nie versprochen, uns da nicht reinzusteigern.

Beim nächsten Mal erfahrt ihr, wie das Ding heißt, wann und wo es startet und was sonst noch so dazugehört. Es wird wieder Zeit, mit den Hufen zu scharren, Damen und Herren!

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