Archive for the 'Uncategorized' Category

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Görlitz.

Wir haben keinerlei Vorstellung davon, wie der Nachmittag und der Abend in Görlitz ablaufen werden. Reisen alle ab? Fallen alle um? Man weiss es nicht. Was wir wissen ist, dass wir in Dresden gegen 8 Uhr starten werden und dass uns nochmal eine ordentlich gewürzte Etappe erwarten wird. Daher ist es extrem schwierig vorauszusagen, wann ihr jeweils an der Neisse ankommen werdet. Demzufolge und da wir (also die Leute hinter dieser Seite) keinesfalls an jenem Abend in Hektik verfallen wollen, haben wir uns kurzerhand in der Jugendherberge Görlitz eingemietet und werden erst am nächsten Vormittag, also am 4.10., abreisen.

Wer also ebenfalls lieber ohne Zeitdruck fährt und mit uns Vorräte aufbrauchen sowie Biere heben will, alle Viere wegstrecken, Bilder im Kopf sortieren, Gedichte rezitieren und manierlich Konversation betreiben, kann sich ja ebenfalls dort einquartieren. Könnte sein, dass das eine längere Nacht bzw. ein ausgedehnter Tag wird. Und wenn da ein paar von euch mit dabei sind: Umso besser.

Tacheles.

Wir sind durch. Es war heftig. Es wird heftig. Und um das nochmal ganz klar zu sagen: 500 km mit 5000 Höhenmetern auf teilweise bockigem Geläuf sind kein Pappenstiel. Sie sind viel mehr genau das, nachdem es sich anhört: Ein ordentliches Brett. Ihr solltet also, wollt ihr das Ding durchfahren, in der Lage sein, vier Tage hintereinander ca. 120 km zu drücken, wobei sich ungefähr die Hälfte der Strecke auf rumplige Feld- und Waldwege verteilt. Diese kosten natürlich einige Körner, insofern wird das ganz klar fordernder als eine Sonntagsrennradrunde. Tut euch den Gefallen und geht nicht unvorbereitet mit uns auf die Reise, gewöhnt euren Körper ans Strecke machen und freut euch auf eine herrliche Hatz, die mit wunderbaren Aussichten, schweißtreibenden Anstiegen, fordernden Abfahrten und überraschenden Ritten “durch die Hintertür” aufwarten wird. Der ständige Perspektivenwechsel hat etwas faszinierendes, die stetige Veränderung der Landschaft und das “Durchreichen” von markanten Bezugspunkten, die am Horizont auftauchen, die man durchfrisst und die dann im Rückblick langsam wieder der eigenen Wahrnehmung entschwinden.

Wir haben auf unserer Erstbefahrung jeden Kilometer mit dem Gedanken an den Herbst zurückgelegt, auf Navigierbarkeit geachtet, auf Flow bzw. Brechung desselbigen, auf Fahrbarkeit. An manchen Passagen werden wir noch etwas schrauben, Verpflegungspunkte sind gesetzt und ein Zeitplan hat sich formiert. Da Ende September gegen 19 Uhr das Licht ausgeschaltet wird und wir lieber mit etwas Puffer unterwegs sind, hat sich folgender Rhythmus herauskristallisiert:

- In Göttingen sind wir ab 7 Uhr einschreibebereit. Um 8 Uhr sollte jeder von euch vor Ort sein, wir verladen das Gepäck und machen euch und uns startklar. Um 9 Uhr geht es los.

- An den anderen Tagen starten wir jeweils um 8 Uhr. Um 7.30 Uhr solltet ihr euch also an den jeweiligen Startpunkten eingefunden haben.

Die Verpflegung liegt meistens auf halber Strecke zum Ziel und sie wird vom ersten bis zum letzten Fahrer geöffnet sein. Ihr könnt in zehn Minuten schlingen oder – sollte Zeit dafür sein – zwei Stunden mit uns abhängen. Wie ihr eben wollt und könnt. Wer am Mittagspunkt feststellt, dass er oder sie sein Tagespulver verschossen hat, kann sich ab dem zweiten Tag an diesem Punkt auch für den jeweiligen Exit-Track entscheiden, der zum nächsten günstigen Bahnhof führt. Dort setzt ihr euch in den Zug, fahrt zum Tagesziel und könnt natürlich am folgenden Tag wieder mit dabei sein. Wir schmeissen niemanden raus, ihr dürft immer wieder ran.

In Sachen Radausrüstung gibt es einen wichtigen Hinweis von uns: Fahrt mit Geländereifen. Wir haben eine kleine Infografik dazu vorbereitet…

…und diese solltet ihr auf jeden Fall beachten. Ihr braucht sowohl bergauf als auch bergab gute Traktion, denn einige Passagen werden laut einem anonymen Mit-Tester “woanders als Mountainbike-Marathon verkauft.” Ihr braucht außerdem Federungsreserven in den Reifen und ebensolche wie links im Bild sind an der Stelle nicht nur ein echter Spaßkiller, sie sind vor allem bei Nässe schlicht zu gefährlich. Wenn man sich schon hochkämpft, sollte man wenigstens auf der Abfahrt etwas laufen lassen können. Insofern gilt folgende Faustregel: Mindestens Schwalbe CX Pro. Lasst die aufgeblasenen Straßenreifen genauso wie die Randonneurmodelle zu Hause. Glaubt uns. Und ja: Mit Crossreifen und mittelprächtiger Fahrtechnik ist das alles sehr gut zu bewältigen. Wir haben bergab ganz sicher nicht geschoben.

Desweiteren möchten wir ganz klar von der Benutzung eingängiger Fahrräder abraten. Das potenzielle Geschwindigkeitsspektrum zwischen lose geschotterter Auffahrt und asphaltierter Abfahrtspiste ist zu groß, die Wiederholung dieser Charakteristika zu vielzählig und die Strecke zu lang, als dass wir uns vorstellen könnten, mit eingängigem Antrieb zu fahren. Ich selbst hatte als kleinsten Gang 36-26 an Bord, das war stellenweise fordernd, ich kam überall hoch und möchte nicht dicker gekettet haben. Wer das alles trotzdem per Singlespeed-Maschine wagt: Ihr seid ausreichend gewarnt worden.

Wenn wir euch jetzt etwas aufgeschreckt haben, hat dieses Posting sein Ziel erreicht. Wir wissen, dass es noch mehr Fragen gibt und werden daher in den nächsten Tagen eine FAQ freischalten, in der wir alle einzelnen Punkte sammeln. Wir werden natürlich auch noch auf das Thema GPS eingehen und ihr dürft uns gern in den Kommentaren oder auch per Mail mit weiteren Fragen löchern. Diese finden dann Eingang in die FAQ und es dürfte sich lohnen, diesen Bereich immer mal wieder zu beäugen. Wer noch mehr Etappeneindrücke braucht, wird hier fündig.

Theoretisch wussten wir es vorher, jetzt haben wir es auch in den Beinen: Wir haben ein kleines Abenteuer angerührt. Und wir sind ziemlich gespannt…

 

Etappenoptik 1 & 2.

Wie schon erwähnt sind wir an diesem Wochenende unterwegs in Richtung Görlitz. Wir sitzen wahrscheinlich gerade in irgendeinem Straßengraben, um den obligatorischen Platten des Tages an einem unserer Räder zu beheben und dabei unser Schicksal zu beweinen. Nichtsdestotrotz bekommen wir so langsam eine Art “Streckengefühl” und damit euch das auch so geht, gibt es hier ein paar unkommentierte Bilder der am letzten Wochenende besichtigten Etappen 1 & 2.

Das sieht doch erstmal ganz gut aus, oder?

ParsleyBags.

Das sind Suse und Lina. Die beiden betreiben seit ein paar Monaten in Berlin die Firma ParsleyBags und wir finden das gut. Suse und ihr Mann Christoph waren wiederholte Teilnehmer der Cyclera, als in Leipzig noch über Kopfsteinpflaster geviertelmeilt wurde (Neuauflage in verändertem Rahmen steht ins Haus!) und Christoph ist Critical Dirt Ritter der ersten Stunde. Was also liegt da näher als die Formation eines schlagkräftigen Werksteams und die Ausarbeitung eines komplizierten Sponsoringkontrakts? Nichts, und darum haben wir genau das getan. ParsleyBags wird also zweiköpfig antreten und einen Preis stiften. Der könnte dann ungefähr so aussehen:

Neben diesen Modellen fertigen die beiden Satteltaschen, Sattelrollen und Vorbautaschen und sind für alle möglichen maßgeschneiderten Projekte zu haben, die sich um sinnvollen Transport am Rad drehen. Unter Einfluss veganer Kost und literweise grünen Tees entstehen dann in jener Werkstatt Unikate, die nicht nur für die Langstrecke geeignet sind. Und da mit Christoph ein gleichermaßen beschlagener wie kritischer Testfahrer bereitsteht, ist von nichts anderem als einwandfreier Funktion der Parsleys auszugehen.

Wir haben unterdessen am letzten Wochenende die ersten beiden Etappen unter die Räder genommen und werden unsere Erkenntnisse in ein paar Tagen, wenn wir uns auch von Leipzig nach Görlitz durchgeschlagen haben werden, hier entsprechend breit treten. Wir können schon jetzt vermelden, dass die Strecke sehr hart, sehr fordernd und sehr schön ist und dass sich 250 km Feldweggeballer eben genauso anfühlen. Die Parsley Satteltasche, die wir an einem Rad montiert hatten, hat sich dabei übrigens perfekt verhalten: Unauffällig, rüttelfrei und absolut wasserdicht.

Beste Grüße also nach Berlin, die geballte Ladung Streckenkenntnis gibt’s dann Anfang nächster Woche. Macht euch gefasst und wenn ihr könnt: Geht Rad fahren. Ihr werdet’s brauchen.

Edit: Einen eigenen flickr-Stream haben Suse und Lina jetzt auch.

Trikots für die Welt.

Fahr auch du ein Standtrikot! Nachdem wir euch einen Beitrag vorher nochmals und endgültig die Signalwirkung des Ottertrikots unter die Nase gerieben haben und uns diverse Nachfragen erreichten, starten wir kurzerhand eine neue Bestellrunde unseres Leibchens. Otter und Schwein stammen aus der Feder des hoch geschätzten Sebastian Burger, das Trikot selbst wurde von uns mit biciclista gestaltet. Letztere produzieren es auch, Basis ist das biciclista Modell “Race”. Das kostet etwas mehr und ist dafür ohne Übertreibung eines der bestsitzenden und -geschnittenen Modelle, die wir je auf der Haut hatten. Die Farbkombi sorgt ziemlich sicher dafür, dass man nicht übersehen wird, durchgehender Reißverschluss vorn, belüftete Achseln, praktische Reißverschlusstasche hinten rechts und ein italienisch enger Schnitt runden das Ganze ab. Killerkriterium deluxe: Die Schweinebrust kommt mit geschmackvollem Kontrast rosa-orange… Wir werden das Trikot unverändert bestellen, hier nochmal die biciclista Größentabelle:

Hänflinge knapp unter 1,80m tragen die M, stärkere Menschen L und kräftigere XL oder eben größer. Die Tabelle sollte ein guter Wegweiser sein.

Wir werden ein paar mehr Trikots abnehmen als Bestellungen bei uns eintreffen um ein paar Fehlgrößen abfedern zu können, wenn’s doch nicht so passt. Sicherheit bringt also erstmal die Bestellung über untenstehendes Formular. Messt bitte genau. Das Formular lassen wir bis zum 26.6. in diesem Beitrag und hier auf der Seite stehen und wer möchte, trägt sich bitte verbindlich ein. Ihr bekommt dann eine Mail von uns. Wir versenden die Trikots wahlweise per Post oder übergeben sie direkt vor Ort zwischen Göttingen und Görlitz. Wenn wir Glück haben, sind sie sogar schon zum Schlaflos im Sattel in Weidenthal verfügbar. In dem Fall melden wir uns nochmal bei euch.

Edit: Die Bestellung ist geschlossen. Vielen Dank.

Und natürlich kann man mit keinem anderen Trikot der Welt gleichzeitig stilsicher durch die Gegend gurken wie auch mit Souplesse am Anschlag überholen. So man denn will und eigentlich war das ja sowieso schon klar.