Radfahren Männersport. Radfahren Männersport? Wenn man sich unser Peloton so anschaut, könnte man fast so denken. Und mit dieser Konstellation sind wir wohl auch nicht allein. Woran liegt’s? Männerschweiß, Bescheidwisseratzen, Testosteronblindgängerei? Vorsicht, Unlust, Sonnenschein? Wir wollen an dieser Stelle nicht weiter darüber mutmaßen. Erfreut sind wir über die Frauen, die sich gemeldet haben; sorgen sie doch mit ihrem Erscheinen unter anderem für unsere egoistische Rückversicherung, daß eben doch mehr geht als reine Männerbespaßung mit allen zuweilen zutage tretenden Begleiterscheinungen. Okay, wir sind nicht eben weit weg davon. Wir beten – und das ist der Brückenschlag – nochmals unsere Koordinaten herunter: Dreck, Rennlenker, Ausdauer, Schnellkraft, Otter. Und als wir das im Frühling schonmal taten, fügte sich eins zum anderen und es ergab sich ein Kontakt zu: Jacquie Phelan. Jacquie Phelan? Jacquie Phelan!
Sie war eine der ersten, wenn nicht gar DIE erste Frau auf einem Mountainbike. Sie ist Mitglied der Mountainbike Hall of Fame. Sie war in dreimaliger Folge NORBA-Champion. Sie gründete die Women’s Mountain Bike and Tea Society. Sie nannte sie WOMBATS. Sie fährt am liebsten im Gelände. Mit Dropbar und ihr Rad heißt Otto. Und spätestens da hatte sie uns.
Ladies and Gentlemen, alles was wir Ihnen hiermit sagen wollen, ist: Die WOMBATS-Wertung des Critical Dirt 2010, in anderen Zusammenhängen auch als Damenwertung bekannt, wird von keiner anderen beschickt als: Jacquie Phelan! Und zwar in Handarbeit.
Und damit wäre nebenbei bewiesen: Es IST kein Männersport. Und wenn es an unseren Startlinien – andere sind da sicher weiter – ein paar Ideen öfter Who’s THAT girl? heißt, können wir dies erstens auch ganz praktisch glauben und uns zweitens die anfänglich aufgeführten Fragen sparen. Drittes Jahrtausend fetzt, wir hoffen. (Und tun das alles natürlich trotzdem für alle.)