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Der große Verwandte im Westen: Sea Otter Classic.

Was haben Mick Hanah, Levi Leipheimer, Sam Hill, Gunn-Rita Dahle, John Tomac, Adam Craig, Tara Llanes, Brian Lopes, Ralf Naef, Geoff Kabush, Brandon Semenuk und Alison Sydor gemeinsam? Richtig. Sie fahren richtig schnell Rad.

Und sie alle (und etliche mehr) standen schon ganz oben auf dem Podium beim Sea Otter Classic in Monterey/Kalifornien. Dieses Wochenende findet zum zwanzigsten (in Worten 20sten) Mal die grosse Ottersause am Pazifik statt. Wir ziehen tief den Hut vor einem Festival, dessen Expo-Area sich stilleklammeheimlich zu einer echten Interbike-Alternative für neues Equipment, Innovationen und Teammaterial gemausert hat und das dennoch immer und immer mehr das große internationale Saisonauftaktsrennspektakel geblieben ist. Für Amateure, für Profis, für Straßenfahrer, für XC-Fahrer, für Downhiller, für Fotographen, für Teammanager, für Kultfiguren, für Joe Average und für den Nachwuchs.

Die wesentlichen Zutaten sind immer die selben geblieben: Racing-Spirit, Gathering, Smalltalks und immer neue Formen, um gemeinsam Radsport zu feiern und zu erleben.

Aktiv:

Und passiv:

Zu den schon klassischen Sea Otter-Disziplinen Cross Country, Dowhill, Dual Slalom, Super-D, Short Track, Strassenrennen, Time Trial und Criterium sind in jüngerer Zeit Pumptrack-Contests und Dual Stunts, organisierte MTB-Touren und ein RTF-Format unter dem Namen Gran Fondo hinzugekommen. Auch über echte Bahnrennen wird aktiv nachgedacht.
Kurz: Wahrscheinlich niemand der ca. 50.000 Spectators und knapp 10.000 Aktiven, die an diesem Wochenende über das schon ehedem hippiegeplagte Monterey herfallen, wird es schaffen, seine Füsse still zu halten. Dabei hatte damals alles so beschaulich begonnen.

Wir wünschen dem großen fetten Otter im Westen auch für dieses Jahr Sonnenschein, ausgelassene Stimmung und einen Haufen guter Bilder.

Und statt Nostalgiebildern vom großen Sea Otter möchten wir kurz zeigen, dass auch Harry Otter schon auf recht genau 20 Jahre zurückblicken darf. Ein schüchternes Jugendbild läßt den kommenden Schabernack nur erahnen.

Was das alles mit Cyclocross und Langstreckenrennen zu tun hat? Alles und nichts! ;-)

L’Eroica.

Unter den Veranstaltungen, die uns zu unserem Tun und Lassen hier inspirieren, steht eine ganz vorn in der ersten Reihe: L’Eroica. Es sollte ziemlich schwer fallen, eine höhere Konzentration klassischen Radsportflairs auszumachen, wenn wir die Kategorie der Mehrtagesgottesdienste wie Paris-Brest-Paris mal außen vor lassen (das freie Zitieren derartiger Kaliber heben wir uns für später auf). Wir waren nie persönlich vor Ort, lauschen aber immer wieder andächtig, wenn befreundete Spione uns in schummerigen Hinterzimmern bei Tabakrauch und Glühbirnenschein an ihren Strapazen teilhaben lassen. Wir kennen Menschen, die können uns “Retro” und damit einhergehende (Miß-)Verständnisse haarklein auseinandersetzen, um die daraufhin am Boden liegenden Versatzstücke einer neuen kosmischen Unordnung zuzuführen. Fakt ist: Das schwerelose Dahingleiten im Unterlenker über kiesbedeckte Pisten verdient als unumstößlicher Quell staubgepuderten Freudestrahlens wiederholende Huldigung, und da tragen wir gern unseren Teil bei.

Da wir uns als Kinder des dritten Jahrtausends verstehen, sind uns die Versuchungen harzgetränkter Kohlenstofffasern und wie auch immer betätigter Scheibenbremssysteme nicht fremd. Dementsprechend ist es uns auch herzlich egal, mit welchem Material sich unsere TeilnehmerInnen letztendlich der harten Durchquerung der mittelsächsischen Steppe stellen. Wir wissen ja, wie’s am besten funktioniert.

Ansonsten aber ist es uns ein Bedürfnis, Flair und Anmut der Eroica in Critical Dirt zumindest zu zitieren und wir hoffen, dem finalen Urteil der entsprechenden FahrerInnen am Ende standhalten zu können. Zu diesem Zwecke wurden übrigens ein paar Weinberge in unseren Kurs eingeflochten…man muß sich schon ein bißchen strecken, die Trauben hängen nicht eben tief.

Gustavus is cheating.

Wir sind alle völlig übermotiviert. Wie immer.

(Darum arbeiten wir auch wie wild an der Anmeldung. Demnächst mehr.)

Moviestar/Ertzui.

Wer kennt sie nicht, die wohlgesinnten Beiträge trendscannender Medienschaffender, die die Aufreger des Tages directement ins Frühstücksfernsehen katapultieren, weil es sich mit dickem Hals viel besser durch den neuen Tag ventilieren läßt? Die Kategorie “Hasardeure ohne Bremsen im Kreisverkehr – Trendsport aus USA zieht Schneise der Verwüstung!”, “Rohloff-Pilot in Singlespeed-Wertung geschmuggelt – Fahrgeräusche im siebten Gang reißen Wildschweinrotte aus dem Winterschlaf!” oder auch “Im Unterlenker zur Schlammschlacht – John Tomacs respektlose Erben zersetzen unsorn Breitensport!” trägt immer wieder zur Erheiterung bei.

Kristian und Martin von e r t z u i°film sind genau so nicht. Viel mehr haben sie im letzten Jahr die Dokumentation fixed city gedreht, die man unbedingt gesehen haben sollte und deren Trailer wir hier mit den besten Empfehlungen einbinden:

Und da wir uns nun zu diversen Anlässen in verschiedenen Aggregatzuständen immer wieder über die Füße getanzt sind, haben wir einvernehmlich festgestellt, daß eine Zusammenarbeit für beide Parteien inzwischen unumgänglich ist. Wer lieber inkognito unterwegs ist, schneidet sich bitte einen derartigen Balken zurecht und hat ihn am Start möglichst erschütterungssicher montiert. Alle anderen laufen Gefahr, in einem monumentalen Critical Dirt Epos in Bild und Ton festgehalten und in Zukunft an fernen Orten von fremden Menschen mit “I know you! From the interwebs!” zu üppigen Mahlzeiten und ausschweifenden Getränkeverkostungen eingeladen zu werden.

Und Vorsicht bitte: Extravaganter Fahrstil kann zum etappenweisen Führen der Helmkamera verpflichten.

Margo.

Hier steht ganz groß Cyclocross drauf, wir verstehen das je nach Laune aber auch mal etwas weitläufiger. An den Rändern dieser Gattung wird es nicht minder interessant wie genau mittendrin, und schließlich haben wir alle Geländeradfahren auf gedropt gelenkten Rädern gelernt, nicht wahr? Mit dem Salsa Fargo jedenfalls wurde eine ziemlich spezielle Interpretation er- bzw. gefunden. Das besondere daran: Wir wissen, für wen.

Bis zum Sommer sollte er noch einen etwas dickeren Gang auflegen und draußen schlafen muß er auch nicht unbedingt. Critical Dirt freut sich auf Martn “Pommesgabel” Dinse und rollt ihm einen ziemlich langen Teppich aus. Mit Vergnügen und schön dick Fleischsalat, versteht sich.