Tag Archive for 'Orga'

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Göttingen.

Gleiches wie für Görlitz gilt auch für Göttingen: Unterbringen Sie sich bitte selbst! Die Eckdaten sind klar: Wir sind ab 7 Uhr am Start, spätestens um 8 Uhr solltet auch ihr das sein. Um 9 rollen wir dann los in Richtung Osten. Die Bahnverbindungen in die Leinestadt sind lustig: Aus Frankfurt ist man schnell dort, aus München ist’s auch okay, kommt man allerdings aus Dresden oder Leipzig, darf man des öfteren umsteigen und gezwungenermaßen die Langsamkeit entdecken. Daher könnte es für einige von euch günstiger sein, schon am Donnerstag anzureisen und die Nacht in Göttingen zu verbringen. David hat mal eben die Möglichkeiten aufgelistet: Das Hostel37 liegt sehr günstig und hat immerhin 11 Betten, die Jugendherberge ist wiederum etwas abseits, sollte aber mehr als genug Platz haben. Hier findet sich außerdem ein Verzeichnis der meisten Unterkünfte der Stadt und für einige von euch ist vielleicht auch Couchsurfing interessant.

Wer doch am Freitagmorgen anreisen will und sein Rad im ICE per Verpackung zum Gepäckstück zu machen gedenkt: Wir können auf keinen Fall Radkartons transportieren! Sowas wie Bettlaken etc. bekommen wir sicher in eure von uns zu transportierenden Taschen gequetscht, für alles, was darüber hinaus geht, haben wir aber keine Kapazität. In diesem ärgerlichen Zusammenhang sei hier auch an die ADFC-Initiative zum Radtransport im ICE verwiesen. Vielleicht bringt’s ja was?

FAQ und Abendbrot.

Die Tage und Wochen eilen auf den Herbst hin und da es bei unserer diesjährigen Unternehmung ja doch so einiges zu beachten gibt, haben wir endlich die versprochene FAQ eingerichtet. Sprich: Komprimierte Antworten auf alle möglichen organisatorischen Fragen, damit wir uns in Göttingen nicht gegenseitig anwundern. Wenn euch noch andere Dinge auf der Seele brennen, raus damit und einfach darunter als Kommentar. Wir antworten dann und sind alle um eine Erkenntnis reicher.

Grundsätzlich sind wir konstant am Schrauben und Deichseln und können vermelden, dass sich auch noch die eine oder andere Überraschung eingestellt hat, die wir zu gegebener Zeit natürlich an euch weiterreichen werden. Wir sind uns aber auch im Klaren darüber, dass unsere Prozessorkapazität begrenzt ist. Wenn wir unsere Küchencrew nicht komplett verschleißen wollen – und Hans & Co. würden wirklich fehlen! – sollten wir sie neben der anspruchsvollen Aufgabe von vier Mittagsmenüs nicht weiter behelligen. Aus diesem Grund haben wir bisher kein gemeinsames Abendessen eingeplant, da auch die Zielzeiten sicherlich sehr unterschiedlich ausfallen werden. Die Sportgruppe wird recht früh ankommen, andere später. Wir rechnen da mit mehreren Stunden Unterschied, da wir nicht wie im letzten Jahr immer wieder gesammelt starten. Nun schwant uns aber trotzdem, dass gemeinsames Abendessen dufte wäre und dass ihr euch nach durchlittenen Stunden im Sattel nicht auch noch auf die Verpflegungsjagd machen wollt. Daher schrauben wir an dem Thema noch etwas herum und haben im besten Fall in Quedlinburg und Leipzig externe und zeitlich unabhängige Verpflegung im Zielbereich (in Dresden sind wir mitten im Fast-Food-Viertel). Konkreter werden wir, wenn’s konkreter geworden ist. Bis dahin stellt euch bitte auf Selbstversorgung am Abend ein und seht es uns nach, wenn wir nicht an jedem Tag mit Vollpension aufwarten können.

Pics or it didn’t happen.

Verzahnung ist toll, Leute die sofort zusagen sind toll, richtig gute Fotos aus erfahrener Hand sind erst recht großartig. Hey, wir haben ein Fotofahrzeug! Wer schon länger auf dieser Seite unterwegs ist oder das fahrstil-Magazin am besten im Abonnement bezieht, ist mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit schon einmal über die Bilder von Kay Tkatzik und Robert Gebler gestolpert und – auch sehr wahrscheinlich – bei und vor ihnen hängen geblieben. Kay kommt aus Frankfurt und ist fahrstiler der ersten Stunde. Er ist so etwas wie das fotografische Rückgrat des Magazins, versetzt damit auch gestandene Radkonstrukteure in Verzückung und wird von guten Freunden schlicht “Campag-Bruder” genannt. Robert kommt aus Dresden, war auch schon in fahrstil vertreten und bebildert ansonsten ausdauernd und hochwertig nicht nur die Veranstaltungen der Ersten Mai Brigade oder die Mad East Challenge, sondern auch die Websiten von Firmen wie Light-Wolf oder Veloheld. Beiden gemein ist, dass sie schon für Critical Dirt 2010 hinter der Linse saßen und daher freut es uns umso mehr, dass sie auch für das Beast of the East wieder ins Fotofahrzeug steigen werden.

Komischerweise haben aber Fotografen die Angewohnheit, sich selbst nur äußerst ungern vor einem Objektiv aufzuhalten. Aus diesem Grund hier stellvertretend für die Männer am Auslöser je ein Bild von Kay…

…und eins von Robert…

Und damit darf die optische Ausbeute von Critical Dirt 2011 perspektivisch als gesichert gelten. Trotzdem und sowieso freuen wir uns natürlich auch auf all die Bilder von aufm Rad von euch. Nicht nur aus diesem Grund seid ihr deshalb allesamt eingeladen, der flickr-Gruppe zu Critical Dirt 2011 beizutreten. Denn auch in diesem Jahr wollen wir eine ganze Weile damit zubringen, uns durch eure in Pixeln festgehaltenen Erlebnisse zu pflügen.

Görlitz.

Wir haben keinerlei Vorstellung davon, wie der Nachmittag und der Abend in Görlitz ablaufen werden. Reisen alle ab? Fallen alle um? Man weiss es nicht. Was wir wissen ist, dass wir in Dresden gegen 8 Uhr starten werden und dass uns nochmal eine ordentlich gewürzte Etappe erwarten wird. Daher ist es extrem schwierig vorauszusagen, wann ihr jeweils an der Neisse ankommen werdet. Demzufolge und da wir (also die Leute hinter dieser Seite) keinesfalls an jenem Abend in Hektik verfallen wollen, haben wir uns kurzerhand in der Jugendherberge Görlitz eingemietet und werden erst am nächsten Vormittag, also am 4.10., abreisen.

Wer also ebenfalls lieber ohne Zeitdruck fährt und mit uns Vorräte aufbrauchen sowie Biere heben will, alle Viere wegstrecken, Bilder im Kopf sortieren, Gedichte rezitieren und manierlich Konversation betreiben, kann sich ja ebenfalls dort einquartieren. Könnte sein, dass das eine längere Nacht bzw. ein ausgedehnter Tag wird. Und wenn da ein paar von euch mit dabei sind: Umso besser.

Tacheles.

Wir sind durch. Es war heftig. Es wird heftig. Und um das nochmal ganz klar zu sagen: 500 km mit 5000 Höhenmetern auf teilweise bockigem Geläuf sind kein Pappenstiel. Sie sind viel mehr genau das, nachdem es sich anhört: Ein ordentliches Brett. Ihr solltet also, wollt ihr das Ding durchfahren, in der Lage sein, vier Tage hintereinander ca. 120 km zu drücken, wobei sich ungefähr die Hälfte der Strecke auf rumplige Feld- und Waldwege verteilt. Diese kosten natürlich einige Körner, insofern wird das ganz klar fordernder als eine Sonntagsrennradrunde. Tut euch den Gefallen und geht nicht unvorbereitet mit uns auf die Reise, gewöhnt euren Körper ans Strecke machen und freut euch auf eine herrliche Hatz, die mit wunderbaren Aussichten, schweißtreibenden Anstiegen, fordernden Abfahrten und überraschenden Ritten “durch die Hintertür” aufwarten wird. Der ständige Perspektivenwechsel hat etwas faszinierendes, die stetige Veränderung der Landschaft und das “Durchreichen” von markanten Bezugspunkten, die am Horizont auftauchen, die man durchfrisst und die dann im Rückblick langsam wieder der eigenen Wahrnehmung entschwinden.

Wir haben auf unserer Erstbefahrung jeden Kilometer mit dem Gedanken an den Herbst zurückgelegt, auf Navigierbarkeit geachtet, auf Flow bzw. Brechung desselbigen, auf Fahrbarkeit. An manchen Passagen werden wir noch etwas schrauben, Verpflegungspunkte sind gesetzt und ein Zeitplan hat sich formiert. Da Ende September gegen 19 Uhr das Licht ausgeschaltet wird und wir lieber mit etwas Puffer unterwegs sind, hat sich folgender Rhythmus herauskristallisiert:

- In Göttingen sind wir ab 7 Uhr einschreibebereit. Um 8 Uhr sollte jeder von euch vor Ort sein, wir verladen das Gepäck und machen euch und uns startklar. Um 9 Uhr geht es los.

- An den anderen Tagen starten wir jeweils um 8 Uhr. Um 7.30 Uhr solltet ihr euch also an den jeweiligen Startpunkten eingefunden haben.

Die Verpflegung liegt meistens auf halber Strecke zum Ziel und sie wird vom ersten bis zum letzten Fahrer geöffnet sein. Ihr könnt in zehn Minuten schlingen oder – sollte Zeit dafür sein – zwei Stunden mit uns abhängen. Wie ihr eben wollt und könnt. Wer am Mittagspunkt feststellt, dass er oder sie sein Tagespulver verschossen hat, kann sich ab dem zweiten Tag an diesem Punkt auch für den jeweiligen Exit-Track entscheiden, der zum nächsten günstigen Bahnhof führt. Dort setzt ihr euch in den Zug, fahrt zum Tagesziel und könnt natürlich am folgenden Tag wieder mit dabei sein. Wir schmeissen niemanden raus, ihr dürft immer wieder ran.

In Sachen Radausrüstung gibt es einen wichtigen Hinweis von uns: Fahrt mit Geländereifen. Wir haben eine kleine Infografik dazu vorbereitet…

…und diese solltet ihr auf jeden Fall beachten. Ihr braucht sowohl bergauf als auch bergab gute Traktion, denn einige Passagen werden laut einem anonymen Mit-Tester “woanders als Mountainbike-Marathon verkauft.” Ihr braucht außerdem Federungsreserven in den Reifen und ebensolche wie links im Bild sind an der Stelle nicht nur ein echter Spaßkiller, sie sind vor allem bei Nässe schlicht zu gefährlich. Wenn man sich schon hochkämpft, sollte man wenigstens auf der Abfahrt etwas laufen lassen können. Insofern gilt folgende Faustregel: Mindestens Schwalbe CX Pro. Lasst die aufgeblasenen Straßenreifen genauso wie die Randonneurmodelle zu Hause. Glaubt uns. Und ja: Mit Crossreifen und mittelprächtiger Fahrtechnik ist das alles sehr gut zu bewältigen. Wir haben bergab ganz sicher nicht geschoben.

Desweiteren möchten wir ganz klar von der Benutzung eingängiger Fahrräder abraten. Das potenzielle Geschwindigkeitsspektrum zwischen lose geschotterter Auffahrt und asphaltierter Abfahrtspiste ist zu groß, die Wiederholung dieser Charakteristika zu vielzählig und die Strecke zu lang, als dass wir uns vorstellen könnten, mit eingängigem Antrieb zu fahren. Ich selbst hatte als kleinsten Gang 36-26 an Bord, das war stellenweise fordernd, ich kam überall hoch und möchte nicht dicker gekettet haben. Wer das alles trotzdem per Singlespeed-Maschine wagt: Ihr seid ausreichend gewarnt worden.

Wenn wir euch jetzt etwas aufgeschreckt haben, hat dieses Posting sein Ziel erreicht. Wir wissen, dass es noch mehr Fragen gibt und werden daher in den nächsten Tagen eine FAQ freischalten, in der wir alle einzelnen Punkte sammeln. Wir werden natürlich auch noch auf das Thema GPS eingehen und ihr dürft uns gern in den Kommentaren oder auch per Mail mit weiteren Fragen löchern. Diese finden dann Eingang in die FAQ und es dürfte sich lohnen, diesen Bereich immer mal wieder zu beäugen. Wer noch mehr Etappeneindrücke braucht, wird hier fündig.

Theoretisch wussten wir es vorher, jetzt haben wir es auch in den Beinen: Wir haben ein kleines Abenteuer angerührt. Und wir sind ziemlich gespannt…