Tag Archive for 'Spirit'

Page 5 of 16

Pics or it didn’t happen.

Verzahnung ist toll, Leute die sofort zusagen sind toll, richtig gute Fotos aus erfahrener Hand sind erst recht großartig. Hey, wir haben ein Fotofahrzeug! Wer schon länger auf dieser Seite unterwegs ist oder das fahrstil-Magazin am besten im Abonnement bezieht, ist mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit schon einmal über die Bilder von Kay Tkatzik und Robert Gebler gestolpert und – auch sehr wahrscheinlich – bei und vor ihnen hängen geblieben. Kay kommt aus Frankfurt und ist fahrstiler der ersten Stunde. Er ist so etwas wie das fotografische Rückgrat des Magazins, versetzt damit auch gestandene Radkonstrukteure in Verzückung und wird von guten Freunden schlicht “Campag-Bruder” genannt. Robert kommt aus Dresden, war auch schon in fahrstil vertreten und bebildert ansonsten ausdauernd und hochwertig nicht nur die Veranstaltungen der Ersten Mai Brigade oder die Mad East Challenge, sondern auch die Websiten von Firmen wie Light-Wolf oder Veloheld. Beiden gemein ist, dass sie schon für Critical Dirt 2010 hinter der Linse saßen und daher freut es uns umso mehr, dass sie auch für das Beast of the East wieder ins Fotofahrzeug steigen werden.

Komischerweise haben aber Fotografen die Angewohnheit, sich selbst nur äußerst ungern vor einem Objektiv aufzuhalten. Aus diesem Grund hier stellvertretend für die Männer am Auslöser je ein Bild von Kay…

…und eins von Robert…

Und damit darf die optische Ausbeute von Critical Dirt 2011 perspektivisch als gesichert gelten. Trotzdem und sowieso freuen wir uns natürlich auch auf all die Bilder von aufm Rad von euch. Nicht nur aus diesem Grund seid ihr deshalb allesamt eingeladen, der flickr-Gruppe zu Critical Dirt 2011 beizutreten. Denn auch in diesem Jahr wollen wir eine ganze Weile damit zubringen, uns durch eure in Pixeln festgehaltenen Erlebnisse zu pflügen.

The Outspoken Cyclist.

Wir haben den Link zur vorzüglichen Radiosendung The Outspoken Cyclist in den letzten Tagen stillschweigend in unserer Linkliste untergebracht. So langsam geht uns aber auf, welche Fülle an interessanten “bike people” dort schon zur Sprache kam und daher verdient die Sendung mindestens einen eigenen Beitrag. Das Prinzip ist einfach: Diane Lees interviewt seit April 2010 auf WJCU im Wochentakt Menschen, die auf irgendeine Art Einfluss auf Radfahren (nicht nur) in Amerika hatten und haben. Dabei handelt es sich aber nicht um schnelle Fünf-Minuten-Checks, sondern Diane geht ins Detail und lässt ihre Gesprächspartner sehr ausführlich zu Wort kommen. Es handelt sich unter anderem um Ben Serotta, Jacquie Phelan, Steven Bilenky, F.K. Day von Sram, Chuck Robinson von Specialized, Richard Schwinn, Gary Fisher, Craig Calfee, Don Walker, Joe Breeze, Jeff Frost vom Sea Otter Classic, Steve Flagg von QBP, Mark Nobilette, Brent Steelman, Paul Price von Paul Components, Richard Sachs und Keith Bontrager. Das sind jetzt nur die, die wir bei schnellem Drüberlesen irgendwie einordnen konnten und die Sendungen sind sämtlich noch abrufbar. Was für eine Fundgrube!

Und da stellen wir mal wieder fest: Erstens ist das Internet großartig. Zweitens verlieren verregnete Herbstwochenenden wie das letzte ihren Schrecken. Drittens ist jeder, der sich genauso über diese Aufzählung von Namen freut ähnlich bekloppt wie wir und wer hier mitliest ist diesem Zustand zumindest gefährlich nah. Aber was will man machen?

Viel Spaß beim Hören!

Tacheles.

Wir sind durch. Es war heftig. Es wird heftig. Und um das nochmal ganz klar zu sagen: 500 km mit 5000 Höhenmetern auf teilweise bockigem Geläuf sind kein Pappenstiel. Sie sind viel mehr genau das, nachdem es sich anhört: Ein ordentliches Brett. Ihr solltet also, wollt ihr das Ding durchfahren, in der Lage sein, vier Tage hintereinander ca. 120 km zu drücken, wobei sich ungefähr die Hälfte der Strecke auf rumplige Feld- und Waldwege verteilt. Diese kosten natürlich einige Körner, insofern wird das ganz klar fordernder als eine Sonntagsrennradrunde. Tut euch den Gefallen und geht nicht unvorbereitet mit uns auf die Reise, gewöhnt euren Körper ans Strecke machen und freut euch auf eine herrliche Hatz, die mit wunderbaren Aussichten, schweißtreibenden Anstiegen, fordernden Abfahrten und überraschenden Ritten “durch die Hintertür” aufwarten wird. Der ständige Perspektivenwechsel hat etwas faszinierendes, die stetige Veränderung der Landschaft und das “Durchreichen” von markanten Bezugspunkten, die am Horizont auftauchen, die man durchfrisst und die dann im Rückblick langsam wieder der eigenen Wahrnehmung entschwinden.

Wir haben auf unserer Erstbefahrung jeden Kilometer mit dem Gedanken an den Herbst zurückgelegt, auf Navigierbarkeit geachtet, auf Flow bzw. Brechung desselbigen, auf Fahrbarkeit. An manchen Passagen werden wir noch etwas schrauben, Verpflegungspunkte sind gesetzt und ein Zeitplan hat sich formiert. Da Ende September gegen 19 Uhr das Licht ausgeschaltet wird und wir lieber mit etwas Puffer unterwegs sind, hat sich folgender Rhythmus herauskristallisiert:

- In Göttingen sind wir ab 7 Uhr einschreibebereit. Um 8 Uhr sollte jeder von euch vor Ort sein, wir verladen das Gepäck und machen euch und uns startklar. Um 9 Uhr geht es los.

- An den anderen Tagen starten wir jeweils um 8 Uhr. Um 7.30 Uhr solltet ihr euch also an den jeweiligen Startpunkten eingefunden haben.

Die Verpflegung liegt meistens auf halber Strecke zum Ziel und sie wird vom ersten bis zum letzten Fahrer geöffnet sein. Ihr könnt in zehn Minuten schlingen oder – sollte Zeit dafür sein – zwei Stunden mit uns abhängen. Wie ihr eben wollt und könnt. Wer am Mittagspunkt feststellt, dass er oder sie sein Tagespulver verschossen hat, kann sich ab dem zweiten Tag an diesem Punkt auch für den jeweiligen Exit-Track entscheiden, der zum nächsten günstigen Bahnhof führt. Dort setzt ihr euch in den Zug, fahrt zum Tagesziel und könnt natürlich am folgenden Tag wieder mit dabei sein. Wir schmeissen niemanden raus, ihr dürft immer wieder ran.

In Sachen Radausrüstung gibt es einen wichtigen Hinweis von uns: Fahrt mit Geländereifen. Wir haben eine kleine Infografik dazu vorbereitet…

…und diese solltet ihr auf jeden Fall beachten. Ihr braucht sowohl bergauf als auch bergab gute Traktion, denn einige Passagen werden laut einem anonymen Mit-Tester “woanders als Mountainbike-Marathon verkauft.” Ihr braucht außerdem Federungsreserven in den Reifen und ebensolche wie links im Bild sind an der Stelle nicht nur ein echter Spaßkiller, sie sind vor allem bei Nässe schlicht zu gefährlich. Wenn man sich schon hochkämpft, sollte man wenigstens auf der Abfahrt etwas laufen lassen können. Insofern gilt folgende Faustregel: Mindestens Schwalbe CX Pro. Lasst die aufgeblasenen Straßenreifen genauso wie die Randonneurmodelle zu Hause. Glaubt uns. Und ja: Mit Crossreifen und mittelprächtiger Fahrtechnik ist das alles sehr gut zu bewältigen. Wir haben bergab ganz sicher nicht geschoben.

Desweiteren möchten wir ganz klar von der Benutzung eingängiger Fahrräder abraten. Das potenzielle Geschwindigkeitsspektrum zwischen lose geschotterter Auffahrt und asphaltierter Abfahrtspiste ist zu groß, die Wiederholung dieser Charakteristika zu vielzählig und die Strecke zu lang, als dass wir uns vorstellen könnten, mit eingängigem Antrieb zu fahren. Ich selbst hatte als kleinsten Gang 36-26 an Bord, das war stellenweise fordernd, ich kam überall hoch und möchte nicht dicker gekettet haben. Wer das alles trotzdem per Singlespeed-Maschine wagt: Ihr seid ausreichend gewarnt worden.

Wenn wir euch jetzt etwas aufgeschreckt haben, hat dieses Posting sein Ziel erreicht. Wir wissen, dass es noch mehr Fragen gibt und werden daher in den nächsten Tagen eine FAQ freischalten, in der wir alle einzelnen Punkte sammeln. Wir werden natürlich auch noch auf das Thema GPS eingehen und ihr dürft uns gern in den Kommentaren oder auch per Mail mit weiteren Fragen löchern. Diese finden dann Eingang in die FAQ und es dürfte sich lohnen, diesen Bereich immer mal wieder zu beäugen. Wer noch mehr Etappeneindrücke braucht, wird hier fündig.

Theoretisch wussten wir es vorher, jetzt haben wir es auch in den Beinen: Wir haben ein kleines Abenteuer angerührt. Und wir sind ziemlich gespannt…

 

Etappenoptik 1 & 2.

Wie schon erwähnt sind wir an diesem Wochenende unterwegs in Richtung Görlitz. Wir sitzen wahrscheinlich gerade in irgendeinem Straßengraben, um den obligatorischen Platten des Tages an einem unserer Räder zu beheben und dabei unser Schicksal zu beweinen. Nichtsdestotrotz bekommen wir so langsam eine Art “Streckengefühl” und damit euch das auch so geht, gibt es hier ein paar unkommentierte Bilder der am letzten Wochenende besichtigten Etappen 1 & 2.

Das sieht doch erstmal ganz gut aus, oder?

ParsleyBags.

Das sind Suse und Lina. Die beiden betreiben seit ein paar Monaten in Berlin die Firma ParsleyBags und wir finden das gut. Suse und ihr Mann Christoph waren wiederholte Teilnehmer der Cyclera, als in Leipzig noch über Kopfsteinpflaster geviertelmeilt wurde (Neuauflage in verändertem Rahmen steht ins Haus!) und Christoph ist Critical Dirt Ritter der ersten Stunde. Was also liegt da näher als die Formation eines schlagkräftigen Werksteams und die Ausarbeitung eines komplizierten Sponsoringkontrakts? Nichts, und darum haben wir genau das getan. ParsleyBags wird also zweiköpfig antreten und einen Preis stiften. Der könnte dann ungefähr so aussehen:

Neben diesen Modellen fertigen die beiden Satteltaschen, Sattelrollen und Vorbautaschen und sind für alle möglichen maßgeschneiderten Projekte zu haben, die sich um sinnvollen Transport am Rad drehen. Unter Einfluss veganer Kost und literweise grünen Tees entstehen dann in jener Werkstatt Unikate, die nicht nur für die Langstrecke geeignet sind. Und da mit Christoph ein gleichermaßen beschlagener wie kritischer Testfahrer bereitsteht, ist von nichts anderem als einwandfreier Funktion der Parsleys auszugehen.

Wir haben unterdessen am letzten Wochenende die ersten beiden Etappen unter die Räder genommen und werden unsere Erkenntnisse in ein paar Tagen, wenn wir uns auch von Leipzig nach Görlitz durchgeschlagen haben werden, hier entsprechend breit treten. Wir können schon jetzt vermelden, dass die Strecke sehr hart, sehr fordernd und sehr schön ist und dass sich 250 km Feldweggeballer eben genauso anfühlen. Die Parsley Satteltasche, die wir an einem Rad montiert hatten, hat sich dabei übrigens perfekt verhalten: Unauffällig, rüttelfrei und absolut wasserdicht.

Beste Grüße also nach Berlin, die geballte Ladung Streckenkenntnis gibt’s dann Anfang nächster Woche. Macht euch gefasst und wenn ihr könnt: Geht Rad fahren. Ihr werdet’s brauchen.

Edit: Einen eigenen flickr-Stream haben Suse und Lina jetzt auch.